Bei der Gründung des Kinobüros Rheinland-Pfalz wurde folgender Aufgaben- und Forderungskatalog vorgestellt:
- Das Kino muß als gesamtgesellschaftliches Kulturgut und soziale und kulturelle Begegnungsstätte anerkannt und gefördert werden und flächendeckend erhalten bleiben.
- Die Preisgelder der Programmkinopreise, für kleinere Kinos oft existenzerhaltend, müssen verdoppelt werden.
- Kinos werden sich in Zukunft neben der Filmabspielstelle immer mehr zu vielfältig nutzbaren Kulturzentren entwickeln. Veranstaltungen wie Kino Vino sind der erste Schritt, dem weitere folgen werden. Hierfür muß es gezielte Projektförderungen geben.
- Zahlreiche Filmtheater stehen vor der Aufgabe, ihr Kino zu modernisieren. Die hierfür unerläßlichen Investitionen müssen angemessen bezuschußt werden.
- Insbesondere der bevorstehende technische Systemwandel, die flächendeckende Einführung des Digitalen Kinos, der für die meisten Kinos im Land, aber ganz besonders für die kleinen ländlichen Kinos eine alleine nicht lösbare finanzielle Aufgabe darstellt, ist nur mit Hilfe des Landes erreichbar. Zumal nachdem die bundesweite Branchenlösung im November endgültig gescheitert ist. Hier muß die Landesregierung nun dem Beispiel anderer Bundesländer folgen und versuchen, zumindest eine regionale Lösung zu finden. Sonst wird aus einem Kinoentwicklungsland bald eine Kinowüste Rheinland-Pfalz.
- Es geht auch um die Finanzierung, Intensivierung und Weiterentwicklung der verschiedenen bestehenden Kooperationsprojekte. Hier geht es vor allem um die Zusammenarbeit im Kinder-, Jugend- und Schulkinobereich, als auch um die Lehrerfortbildung in den Bereich Medienkunde, Filmsprache, etc.
- Neben den finanziellen Forderungen regt das „Kinobüro Rheinland-Pfalz“ an, daß das Land einen festen Ansprechpartner in Sachen Kinokultur benennt, um die Kommunikation effizienter zu machen. Die Kinos sind mit der Gründung des Kinobüros auf ihrer Seite dieser Forderung nachgekommen.
- Die rheinland-pfälzischen Kinos streben eine verstärkte gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit an.
- Auch soll die Möglichkeit geschaffen werden, das Potential einzelner Kinos durch gezielte Unternehmensberatung und gemeinsamen Erfahrungsaustausch besser auszuschöpfen.
- Darüber hinaus wird die Gründung einer Filmstiftung RLP angeregt. Durch sie sollen die Möglichkeiten erweitert werden, mit Geldern aus verschiedenen Quellen, die nicht den Landesetat belasten, zum einen Kinos zu helfen, zum anderen aber auch Filmfestivals und Filmproduktion in Rheinland-Pfalz zu unterstützen.